Wer das Leben loslässt, wird es bekommen

Sind Sie bereit das Leben in vollen Zügen zu erfahren und auf sich selber zu hören?

 

Die Dinge loszulassen bedeutet nicht, sie loszuwerden.
Sie loslassen bedeutet, dass man sie sein lässt. – J. Kornfield

Ich persönlich mag das Phänomen „Führung“ nicht. Das projiziert  eigentlich unser Unvermögen, ist sozusagen eine Weise, um das zu gestalten.  Das ist Unvermögen um zu begreifen, dass wir als Menschen nur ein Tropfen im Ozean sind. Wenn wir andere den Thron besteigen lassen, können wir abhängig bleiben. Wahre Führungspersönlichkeiten sind sich dessen nie bewusst, dass sie  Führungspersönlichkeiten sind. Sie besuchen keine Seminare und Kurse zum Thema.  Dafür haben sie keine Zeit. Sie tun.

Das wachsende Interesse  an der Führung ist  in den Umbruchzeiten keine Überraschung. Das gehört einfach dazu. Wo wir in uns selber keine Antworten auf die brennenden Fragen der Gegenwart  finden können, suchen wir  Antworten woanders. So werden Gurus geboren, die behaupten, den Weg zu kennen und den Weg auch weisen zu können. Aber die beste  Lebensschule ist und bleibt das Leben selbst.

Die Welt verschiebt sich immer mehr vom :  Überleben der Stärksten Richtung Überleben der Kooperativesten. Und bei Unternehmen zählt nicht mehr  mean & lean sondern lean & meaningful, sinnvoll also. Das ist der Mangel an Bedeutung, der heute von vielen Individuen und Unternehmen erfahren wird, wodurch sich Misstrauen entwickelt, und wir immer wehr beherrschen und kontrollieren wollen. Kontrolle ist aber nur eine Illusion. Viel wichtiger ist das Gefühl, mit wichtigen und sinnvollen Sachen beschäftigt zu sein. Wer das Leben loslässt, wird es bekommen. Das steht im Evangelium. Wer Kontrolle haben will, verringert  letztendlich die eigenen Möglichkeiten und macht seine Welt enger.

Hierarchien sind außerdem zu teuer geworden. Organisieren übers Internet  kann bis zu 70 % billiger im Vergleich mit den  Hierarchien oder anderen festen Strukturen im Wirtschaftsleben. In der Politik, im Wirtschaftsleben sowie in unseren Massenmedien beobachten wir in zunehmendem Maße wachsenden Einfluss individueller Bürger und Arbeitnehmer. Zusammenarbeit ist damit das Ergebnis der persönlichen Verantwortung und  der eigenen Entscheidung und kein Befehl von oben mehr. Unternehmen werden mehr projektähnlich organisiert, zeitlich begrenzte Koalitionen von Professionals, die zusammen etwas Schönes kreieren, um dann wieder auseinanderzugehen.

Klingt komisch, ist aber wahr: mit dem Internet sind wir zurück im Mittelalter angekommen: Respekt für Handwerk ist Realität, der Pranger und die mittelalterlichen Gilden (als Communities) sind zurück, die Stadtmauern (Firewalls), die Pest (Viren) sowie der Glaube an der Mythe. Das alles sehen wir jetzt wieder um uns herum.

Es gibt grundsätzlich zwei große Blockaden für die neue Weise der Zusammenarbeit. Die erste ist Bedarf an der persönlichen Identität und Sichtbarkeit. Wir wollen gesehen werden, wenn man aber zusammenarbeitet, fällt unser eigener Beitrag natürlich weniger auf. Wir sehen Zusammenarbeit oft noch als eine Rechensumme oder eine Spreadsheet-Analyse.  In diesem Fall gibt es keine Ganzheitsgefühl oder Verbundenheit. Manager werden außerdem nie auf ihren eigenen Job verzichten, auch wenn es keinen sinnvollen Beitrag zum Ganzen liefert. Der Bedarf an Identität und Sicherheit steht der Zusammenarbeit im Wege.

Die zweite Blockade ist unser Ego, das Dinge gern komplizierter macht. Egos mögen Komplexität und die Mythe vom handelnden Management.  Angst spielt hier übrigens auch eine nicht zu unterschätzende Rolle. Wer  Angst hat kann nicht zusammenarbeiten, der kann nur für sich selbst sorgen. Das ist Überleben statt zu leben.

Was mich beunruhigt ist ein verbreitetes Herdengefühl heutzutage. Es gab noch nie so viele Möglichkeiten und so viel Unbekanntes gleichzeitig. In einem meiner Blogs schrieb ich über den Tom Tom-Effekt. Es gibt so viele Wege und Möglichkeiten für verschiedene Einblicke, während wir zusammen immer die gleichen (bekannten) Wege nehmen. Für Innovation müssten wir genau den Gegenteil tun: diese vorgezeichneten Wege verlassen, um unerwartete Tatsachen entgegenkommen zu können.  Ist doch egal, was die anderen tun. Schalten Sie Tom Tom aus!  Beginnen Sie ein Abenteuer. Seien Sie bereit, das Leben zu erfahren und hören Sie auf sich selber!

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